Für appetitliche Food-Fotos brauchst du nicht zwingend eine teure DSLR Kamera und krasse Objektive. Gerade wenn du mit dem Fotografieren anfängst macht es Sinn, erst mal ein Gefühl für Bildgestaltung, Komposition, Licht und Nachbearbeitung zu bekommen.
Das Feld der Fotografie ist riesig und es gibt nahezu endlos viel Zubehör. So einige Fotografen fangen aus Neugier an, schnuppern hier und da mal rein und spezialisieren sich dann in speziellen Genres. Das ist dann der Punkt, an dem es sich definitiv lohnt, Geld in spezifisches Zubehör zu investieren: Das können Weitwinkel Objektive für Landschaftsfotografie sein, Zoom-Objektive für Wildlife oder Makro-Objektive für Blüten-, Natur Fotografie.
Für Smartphones gibt es eine Reihe durchaus bezahlbares Zubehör, was tolle Effekte zaubert und zugleich einen Eindruck vermitteln kann, wie ähnliche Objektive an einer DSLR Kamera zum Einsatz kommen. Andererseits haben die meisten Smartphones coole Features vorinstalliert, die mit dem richtigen Know-How sehr kreative Bildern zaubern können.
Heute zeige ich dir, wie ich mein iPhone neben meiner DSLR einsetze, welches Zubehör ich verwende und welche Vorteile sich daraus ergeben.
Integrierte Kamera-Funktionen optimal nutzen
1. Manueller Fokus-Punkt
Generell fokussiert das iPhone erst mal automatisch und zeigt dir den Fokus in dem gelben Kästchen an. Du kannst aber den Fokus-Punkt ganz einfach manuell verschieben, indem du mit dem Finger den gewünschten Fokus setzt und somit scharf stellst.
2. Tiefenunschärfe
Auch mit dem iPhone (ich glaube ab dem 6er) kannst du eine Tiefenunschärfe erzeugen. Dafür musst du relativ nah an den zentrales Motiv gehen und die Kamera zeigt dir automatisch ein Preview an, in dem der Vordergrund scharf und der Hintergrund unscharf ist. Je nach Bildkomposition kannst du hier schöne Effekte erzeugen. Ich habe aber auch schon Androids in der Hand gehabt, bei denen mittels des AV-Modus die Tiefenschärfe individuell angepasst werden kann.
3. Belichtung manuell einstellen
Wenn du den Regler neben dem gelben Kästchen nach oben oder unten verstellst, kannst du die Belichtung heller oder dunkler einstellen. Das ist praktisch, um bei starker Helligkeit eine Überbelichtung zu vermeiden. Die Aufhell-Funktion eignet sich beispielsweise für schummriges Restaurant-Licht, wenn du dein Essen posten möchtest und nicht blitzen willst.
4. Das perfekte Panorama
Angenommen, du bist im Urlaub auf einem Markt voller frischer Köstlichkeiten und möchtest von die farbenfrohen Szenerie kreativ einfangen – dann stelle den Panorama-Modus ein. Die Herausforderung bei einem Panorama ist ja, die Kamera möglichst präzise zu führen. Hier ist ein Becher von Vorteil: Stelle dein Smartphone in einen Becher, sodass die Kamera über den Rand steht. Wenn Du nun die Konstruktion auf einen festen Untergrund stellst, dann kann du die Kamera exakt anhand einer Linie drehen, sodass keine Ausreisser entstehen.
Praktisches Zubehör zum kleinen Preis
Diese drei Aufstecklinsen habe ich sehr günstig im 3er Set bei Amazon gefunden. Gerade für Fotografie-Anfänger sind sie eine praktische Option, um mehr aus der Smartphone-Kamera herauszuholen und ein Gefühl für kreative Bildgestaltung zu bekommen. (-> Amazon)*
5. Weitwinkel
Diese Aufstecklinse nutz ich vor allem für Time-Lapses, da ich meinen Bildausschnitt so wunderbar vergrössern lann. Das ist auch sehr dankbar, wenn ich die Clips schneide, da ich ggf reinzoomen kann und somit mehr Spielraum habe. Auf meinem Forografie Instragram @critical_cat findest du ein paar Time-Lapses, die ich mit dem Weitwinkel aufgenommen habe.
Für Food Fotografie eignen sich Weitwinkel, wenn du beispielsweise eine grosse Tafel aufnehmen möchtest. Ähnlich wie beim Fish-Eye, aber nicht so extrem, wölben sich die Bildränder, was aber durchaus erwünscht sein kann. Weitere optimale Einsatzmöglichkeiten für den Weitwinkel sind übrigens Architektur und Landschafts Fotografie.
Hier habe ich ein Video für Rice Noodle Pizza, welches ich mit dem iPhone gedreht habe:
6. Fish-Eye
Mit dem Fish-Eye kannst du ein sehr weitwinkliges Bild aufnehmen, was gleichzeitig durch die Krümmung an den Seiten sehr cool wirkt. Durch die Rundung des Bildes kannst du das Fish Eye gut für zentrierte Aufnahmen eines Tellers oder Schüssel verwenden, um den kreisförmigen Look raus zu arbeiten und so mehr Betonung zu verleihen. Das Fish-Eye ist auch super, um beispielsweise einen Obststand auf dem Markt zu fotografieren – so erhält dein Bild einen sehr kreativen Touch!
Ich habe hier zum Vergleich das selbe Motiv einmal mit und einmal ohne Fish-Ehe fotografiert:
7. Makro
Die Makro-Linse erzeugt eine extreme Vergrösserung. Daher wird sie gerne benutzt, um Blüten oder Insekten zu fotografieren. Ich setze Makro eher selten für Food ein, aber hier ist ein Beispiel, wo ich meine selbst gezüchteten Sprossen abgelichtet habe. Ich kann mir auch vorstellen, dass spannende Texturen, zB von Erdbeeren schöne Makro Foodpics ergeben. Einfach mal ausprobieren!

8. Ringlight
Dieses einfache und günstige Ringlight ist nicht nur für schön ausgeleuchtete Portraits interessant, da es einen schönen hellen Kreis auf die Augen zaubert und die Haut sanft ausleuchtet. Mit dem Ringlight kannst du in eher dunklen Lichtsituationen schöne Highlights setzen, oder dein zentrales Motiv betonen. Es gibt natürlich grosse Ringlight-Studioleuchten, die für professionelle Portraits oder Videos eingesetzt werden. Dennoch bietet diese kompakte Ringlight fürs Smartphone eine schöne Alternative fürs kleine Budget, es ist zudem sehr handlich und passt in jede Tasche. (-> Amazon)*

9. Gorilla-Pod, Stativ
Dieses Smartphone-Stativ lässt sich fast überall anbringen. Du kannst es an einen Ast „wickeln“, an einen Zaun klemmen oder einfach hinstellen. Zudem ist es magnetisch und bietet somit zusätzlichen Halt an metallischen Gegenständen. So ein Stativ ist praktisch für Timelapses oder zum Anschauen von Videos/Filmen auf dem Smartphone. Ich setze es für Food wenig ein, aber es ist perfekt, wenn du selbst mit im Food-Bild sein möchtest. So kannst du es beispielsweise auf einem Esstisch platzieren und per Selbstauslösefunktion kannst du ganz einfach „Food-Selfies“ machen. Tipp: So ein Gorilla Pod ist auch sehr praktisch, wenn du mit Google-Maps im Auto navigieren möchtest – klemm es einfach an der Ablage fest und fertig ist dein Navi! (-> Amazon)*
10. Fernbedienung
Diese Fernbedienung nutze ich eigentlich nie für Food, aber wenn du beispielsweise ein Bild von dir und deinen Freunden beim Essen machen willst, ist eine Fernbedienung sehr praktisch: Einfach die Kamera anschliessen, im richtigen Winkel platzieren (ggf ein Stativ benutzen) und statt dem Selbstauslöser ganz bequem die Fernbedienung nutzen. So kannst du alles in Position bringen und erst abdrücken, wenn alles sitzt. (-> Amazon)*
Beim iPhone kannst du übrigens auch die Rauf/Runter-Tasten deines mitgelieferten Apple-Kopfhörers benutzen, wenn sie angeschlossen sind – sie aktivieren den Auslöser der Kamera. (Ich weiss allerdings nicht, wie das genau mit der neuesten Generation funktioniert, da die Kopfhörer ja keine Kabel mehr haben.)
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Ich setze mein Zubehör fürs iPhone sehr gerne ein, da es meinen Gestaltungsspielraum vergrössert und optimiert. Es war nicht teuer und alles in allem passt es gut in meine Tasche und nimmt kaum Platz weg, wenn ich auf Reisen bin. Den Gorilla Pod habe ich noch in 2 anderen Grössen für meine DSLR Kameras, da er anders als ein klassisches Stativ, einfach unkompliziert und sicher an den krassesten Stellen zu befestigen ist.
Gerade wenn du mit dem Fotografieren beginnst, möchte ich die die Aufstecklinsen ans Herz legen, da du wirklich coole Bilder mit ihnen machen kannst. Sie sind einfach optimal und erweitern das Spektrum deiner Smartphone Kamera um ein Vielfaches.
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Wenn du mehr übers Fotografieren lernen möchtest gehts hier weiter: Das Food Fotografie Tutorial Teil 1 und Teil 2.
Und hier habe ich noch eine klasse Buch-Empfehlung: -> Link zum Buch*