Ich war für etwa einen Monat in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mit rund 10 Mio Einwohnern – die Metropole ist supermodern, wahnsinnig schnell und klinisch sauber.
Seoul ist absolut eine Reise oder wenigstens einen kurzen Abstecher wert, während eines Asien-Aufenthaltes. Man findet sich relativ einfach zurecht, da alles auf Englisch ausgeschildert ist, nicht zuletzt weil die US-Army hier stark vertreten ist.
Wer sich für koreanische Tempelküche interessiert, kann in Seoul diverse Kochschulen besuchen – und auch die zahlreichen veganen Templefood Restaurants sind absolut einladend! Für ein authentisches Temple-Food Erlebnis kann man sich übrigens von Seoul aus einen Temple-Stay in einem der zahlreichen buddhistischen Klöster auf dem Land organisieren.
Ich hatte für meine Zeit in Seoul ein Apartment mit ausklappbarer Mini-Küche gemietet, um selbst kochen zu können – denn es gibt ja auf Reisen nichts Spannenderes, als die lokalen Märkte zu entdecken und sich auf kulinarische Abenteuer zu begeben.
Mit der App Happy Cow findet man sich allerdings eher so mittel zurecht, da Google-Maps/Apple-Maps in Korea nicht so richtig ausgebaut sind.
Veganes Streetfood – Mayak Kimbap!!!
Für etwa 2,50 € bekommst du in den Streetfood-Stalls eine satte Portion Mayak Kimbap: Das ist Reis mit Pickles, relativ lose in ein Nori-Blatt eingewickelt. Auch wenn es irgendwie an Sushi erinnert – es hat nichts miteinander zu tun. Auf Koreanisch heisst Mayak Kimbap sehr frei übersetzt sowas wie „Gesundes, was süchtig machen kann“. Sonst ist das meiste Streetfood leider sehr fleischig oder ist irgendwie mit Fischsauce „kontaminiert“ 🙂

Lotte Tower
Der rund 500m hohe Lotte Tower (einer der höchsten weltweit) wurde dieses Jahr eröffnet und hat eine mehrstöckige Aussichts-Plattform, die ihren Eintritt mit etwa 25€ durchaus rechtfertigt. Der Blick ist gigantisch, selbst wenn das Wetter nicht ganz klar sein sollte (siehe Titelbild).
Wie in Asien so üblich, ist eine Mall der Superlative in dem Mega-Tower – mich persönlich überfordert so ein Extremkonsum allerdings enorm. Auch der Food Court ist bestens mit allen erdenklichen Gastro-Perlen ausgestattet. Ich bin in einem kalifornischen Laden gelandet, der eine Handvoll vegane Optionen am Start hatte: Meine Wahl fiel auf eine Pasta, die es nicht nur optisch drauf hatte.
Veganes Temple-Food in Anguk und die Sache mit Nordkorea
Anguk (weil: hier gibts viel zum Angucken, ne)! ist ein sehr zentraler Bezirk, in dem du historische Paläste und richtig gute Museen und Galerien in Sachen moderner Kunst findest. Es ist aber auch die Meile, auf der gerne demonstriert wird. Während meines Aufenthaltes hatte Nordkorea an einem Freitag Abend eine weitere Rakete getestet, die irgendwo vor Japan in Meer stürzte – am Samstag wurde also mobil gemacht in Sachen Demo. Erst lief ich in eine pazifistische Gruppe und später in einen grösseren Tribe, der Plakate mit „God bless Trump, God bless USA“ durch die City trug. Sie forderten die USA auf, im Norden „mal kräftig aufzuräumen“. Für mich als Deutsche ist das nur schwer zu ertragen. Auch meine Familie war damals in Ost und West gesplittet. Und ja, in der Schule wurde mir im Westen auch irgendwie eingeimpft, dass der Ostblock nix gut ist – aber die Geschichte hat uns doch einen Besseren belehrt. Und was war? Damals haben wir auf dem ehemaligen Mauerstreifen die besten Parties ever nach dem Mauerfall gefeiert. #PEACE LOVE UNITY!!!!

Wenige Meter neben der Metro befindet sich ein Temple-Food Restaurant, recht basic und schwer auszumachen in einer kleinen Gasse. Dort habe ich zwei Mal gegessen, weil es ausgesprochen gut schmeckte und auch relativ günstig war. (Hauptgericht mit Getränk und den üblichen Side-Dishes für knapp 10€) Es gab das koreanische Nationalgericht Bibimbap – eine Art omnipotenter Mischmasch mit Reis. An einem weiteren Besuch, an dem es knapp 40 Grad waren, entschied ich mich für ein typisch koreanisches Sommergericht: Kalte Sesam-Nudeln – sehr köstlich und durchaus kühlend! Koreanische Tempel-Küche, bzw klassisch buddhistische Küche verzichtet auf Zwiebel, Knoblauch & Co, sowie künstliche Gewürze, sowie auf Tierprodukte. Sprich die Geschmacksnoten sind bis auf das obligatorische Kimchi eher fein und nicht allzu aufdringlich.

Einkaufen und kochen „like a local“
Keine Frage: Eine gediegene Shopping-Runde auf den regionalen Märkten ist eine meiner liebsten ToDo´s auf Reisen. Neue Sorten, Geschmäcker und Aromen zu entdecken ist für mich das wahre Eintauchen in andere, ferne Kulturen.
Auf dem Markt gabs koranische Zucchini, Perilla Blättchen (leicht minzige Note), handgemachten Tofu, Lotus-Wurzel, frische Sprossen, knackigen Salat undundund…
Hier ein paar Impressionen meiner Gerichte, die ich in meiner koranischen Küche kreiert habe:
Fazit Seoul:
Deutschland und Korea verbindet vieles: Die Teilung des Landes, Fleiss, Disziplin, Pünktlichkeit, etc… Die sog „Preussischen Tugenden“ scheinen in Korea ausgeprägter und die Gesellschaft ist sehr auf Leistung ausgelegt. Ein Besuch in Südkorea ist eine unvergessliche Erfahrung, die seinesgleichen sucht. Wenn du nicht gerade auf einem Temple-Stay sein solltest, empfehle ich dir, eine Unterkunft mit Kochmöglichkeit zu besorgen, da die veganen Optionen eher spärlich sind – je nachdem wie lange zu an einem Ort verweilen möchtest.

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Hier geht die Reise weiter: Von Hong Kong über Tokyo nach Thailand mit einem Abstecher nach Island.