Gute Vorsätze fürs neue Jahr. Ist das sinnvoll?

Viele Leute wollen das neue Jahr mit neuen Gewohnheiten starten und fassen ganz ambitioniert gute Vorsätze. Da werden Mitgliedschaften fürs Fitness-Studio abgeschlossen und Frauenzeitschriften gewälzt auf der Suche nach der neuesten Crash-Diät.

Abnehmen, ein gesünderer Lifestyle, besseres Time-Management und Sparen sind da wohl die beliebtesten guten Vorsätze. Aber warum fixieren wir uns immer auf den 1. Januar? Gute Gewohnheiten können jeden einzelnen Tag gestartet werden. Ist es nicht auch immer eine kleine Ausrede oder gar ein Aufschieben, wenn man sagt: „Ich weiss, ich müsste dieses oder jenes. Im neuen Jahr dann…“

Eine sehr wirksame Methode gute Gewohnheiten zu etablieren, ist die 30-Tage Challenge. Man sagt, dass Dinge, die man ganz bewusst über 30 Tage in den Alltag einbaut, sich so festigen und dann auch bleiben.

 

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Es ist sicher auch einfacher mit einem einzelnen Wunsch zu starten, diesen über 30 Tage zu konsequent durchzuführen und dann mit erst mit dem nächsten Punkt zu beginnen. Die Lebenserfahrung zeigt, dass Leute die am Anfang Januar morgens um 6 Uhr früh motiviert ins Fitness-Studio eilen, danach an einem Salatblatt nagen und die heiss geliebte Schokolade eifrig entsorgt haben, das so nicht länger als wenige Wochen durchhalten.

Das Problem ist das Mindset – viel zu radikal umstellen und nicht auf den Körper hören. Spätestens nach ein paar Tagen kommen Heisshunger-Attacken und der Muskelkater will einfach nicht aufhören. Das Gehirn schaltet „auf Belohnung“, wenn man nur in einen Keks beissen dürfte oder einen Tag ausschlafen könnte. Wir sollten also nie gegen unseren Körper arbeiten und nicht versuchen, ihn zu manipulieren. Ein bewusstes Mindset ist hier der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.

 

Sind gute Vorsätze auch wirklich so gut?

Schauen wir uns das mal genauer an, denn jeder von uns hat sicherlich den ein oder anderen Vorsatz auf der Uhr gehabt und ist dann gnadenlos gescheitert.

 

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  1. „Ich sollte mal ein paar Kilo abnehmen und gesünder essen.“

Das ist wohl einer der beliebtesten guten Vorsätze. Mit einer Hungerkur verliert man aber weitestgehend Wasser und kein Fett. Vielmehr macht es Sinn, den täglichen Speiseplan unter die Lupe zu nehmen.

Verarbeitete Lebensmittel, der überzuckerte Coffee To Go, Fast Food, Knabberzeug vor dem Fernseher und die Süssigkeiten für den Zuckerkick nachmittags im Büro…

Die durchschnittliche Ernährung der meisten Leute ist leider nicht wirklich ausgewogen und ist geprägt von eigenartigen Glaubenssätzen. Dadurch entsteht eine tägliche Achterbahnfahrt, was den Blutzuckerspiegel betrifft. Zudem brauchen viele Menschen mehrmals täglich etwas Aufputschendes –  3 bis 7 Kaffee sind da normal.

Viele Menschen werden nachmittags müde und halten sich mit Coffein über Wasser. Der Körper sendet uns aber eigentlich nur das Signal, dass wir Sauerstoff brauchen. Anstatt einem doppelten Espresso vielleicht einfach mal 10 Minuten an die frische Luft gehen und Atemübungen praktizieren.

Eine konsequente, behutsame Umstellung auf eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung ist die Basis für ein gesundes und vitales Leben. Auch hier heisst es, nicht von einem Tag auf den anderen alles verbannen, sondern aufbrauchen und dann mit einem besseren Lebensmittel/Gewohnheit ersetzen.

Hier gehts zu meiner Artikelserie „Vegan leben“  – wie der Umstieg einfach gelingt.

Und hier habe ich 10 hilfreiche Tricks für den veganen Alltag.

 

 

 

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2. „Ich sollte mehr Sport machen.“

Wusstest du, dass die Mehrzahl der Mitglieder in Fitness-Studios gar nicht aktiv ist? Lohnt sich eine Anmeldung überhaupt?

Eigentlich sollte es doch so sein, dass wir uns täglich ausreichend bewegen, um aktiv zu bleiben. Sporadische Besuche im Fitness-Studio sind also nicht wirklich die Lösung, um eine sitzende Tätigkeit auszugleichen.

Vor einigen Jahren, war ich auch Mitglied in einem Studio. Die Umkleiden waren im UG und ein Fahrstuhl führte in 1 OG zu den Trainings-Räumen. Vor dem Fahrstuhl warteten immer ein paar Leute, um dann zu ihrem Laufband oder Yoga-Kurs transportiert zu werden. So etwas grenzt ja an Satire, oder?

Vielleicht ist es ja sinnvoller, täglich aufs Rad umzusteigen, auch bei kühleren Temperaturen. Beim Radeln wird dir warm und du musst nicht frierend an der Haltestelle stehen, um dann in einem überfüllten Bus die Erkältungsviren anderer Leute abzubekommen. Oder warum nach Feierabend nicht mal die 5 Stationen zu Fuss gehen, auch wenn es 45 Minuten dauert? Ist eventuell sogar zeitsparender und entspannter, als ins Fitness-Studio zu fahren, um dort 30 Minuten auf dem Laufband zu strampeln.

 

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3. „Ich hänge zuviel im Internet rum /  Ich brauche mehr Zeit für mich“

Das kennt vermutlich auch jeder. Aber den Stecker für ein paar Tage komplett zu ziehen und dann wieder voll einzusteigen ist auch kein Masterplan, wenn es um besseres Zeitmanagement geht.

Gehe mal dein Email-Postfach durch. Die meisten Newsletter, die täglich kommen werden entweder reflexartig gelöscht oder sind einfach Werbung mit Rabatten, Sonderaktionen etc. Nimm dir die Zeit und lösche konsequent alle Abos. Bei Bedarf wirst du die richtige Seite/Shop wieder finden, ohne permanent via Newsletter daran erinnert werden zu müssen.

Durchforste alle deine Social Media Kanäle. Vielen folgt man „noch“, weil man vor einiger Zeit einen Mehrwert darin sah, der mittlerweile nicht mehr vorhanden ist. Oder sog. „hate-watching“ ist auch ein echter Zeit-Killer, den man sich sparen kann. Plane dir täglich feste Zeiten für Social Media ein, so entkommst du der Zeitfresser-Falle.

Lösche alle Apps auf dem Handy, die du länger nicht mehr genutzt hast. Du kannst sie im Zweifelsfall ja wieder neu laden.

Ich habe auch letztens fast alle Widgets auf meinem iPhone gelöscht. Insbesondere das „News“-Widget hat mich extrem genervt, wenn mir mehrmals täglich irgendwelche reisserischen Meldungen von Focus oder n-TV begegnen, wenn ich die Suchmaske öffne.

Ein echter Game-Changer ist bewusstes, frühes Aufstehen. Ich stehe gerne ohne Wecker im Morgengrauen auf und habe so viel Zeit, ganz in Ruhe in den Tag zu starten. Verschlafen und dann hektisch aus dem Haus zu stürmen ist für mich Stress pur und kein entspannter Start in den Tag.

Für ein optimales Zeitmanagement ist es sehr hilfreich, sich abends eine ToDo-Liste für den kommenden Tag zu schreiben und die Tasks nach Priorität zu sortieren. So gehst du immer sicher, alles Wichtige pünktlich zu erledigen und gerätst nicht unter Zeitdruck und kannst dir immer genügend Zeit für dich einplanen.

 

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4. „Ich sollte mehr sparen.“

Die meisten Dinge, die wir kaufen brauchen wir nicht. Sie sind lediglich dazu da, uns scheinbar zu erfreuen. Oder wir kaufen, um uns besser zu fühlen und um uns zu belohnen. Aber Gegenstände werden langfristig keinen Stress oder Kummer lindern. Ganz im Gegenteil – sie verursachen Konsumstress und bringen im Extremfall finanzielle sorgen. Besitz macht unfrei. Eine gesunde Portion Minimalismus wirkt in vielen Lebensbereichen absolut befreiend.

Wenn man sich morgens 30 Minuten lang nicht entscheiden kann, was man anzieht, dann läuft etwas schief. Zuviel Auswahl an Dingen, die nicht zueinander passen und nicht überzeugen. Wer nur ein paar echte Lieblingsteile besitzt, hat es da einfacher.

Schreibe dir auf, was du dir anschaffen möchtest. Lass diese Liste eine Weile liegen und du wirst sehen, dass du nach einigen Wochen vieles davon nicht mehr relevant ist.

Kaufe keine Dinge, nur weil sie gerade im Sale sind und du sie aber nicht zum regulären Preis gekauft hättest. Nur weil beispielsweise ein Markenschuh gerade 70% billiger ist, heisst es nicht, dass er perfekt zu deinen anderen Klamotten passt.

Anders ist es, wenn du dir etwas schon lange gewünscht hast/auf der Liste hattest, es aber zu teuer war – so kannst du sicher gehen, dass du es wirklich haben möchtest und es dann auch nutzt.

Kaufe nicht aus Frust oder Kummer heraus, um dich besser zu fühlen. Umgib dich statt dessen mit Leuten, die dir gut tuen und starte ein Verwöhn-Programm für dich selbst. Oftmals sind wir gut darin, uns um andere zu kümmern – schaffen das aber bei uns selbst nicht.

Wenn am Monatsende permanent Ebbe in der Kasse ist, durchleuchte deine täglichen Ausgaben. Viele kleine und mittlere Beträge gehen uns locker von der Hand, die sich im Endeffekt summieren, ohne dass wir bewusst etwas Schönes davon gehabt haben. Dazu gehören tägliche Besuche im Coffee-Shop oder das fade Mittagessen als Take-Out für knapp 10€ pro Tag.

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Meal Prep ist eine geniale Lösung, um pro Monat mehrere hundert Euro zu sparen. Schreib dir samstags eine Shopping-Liste und bereite dann sonntags 2 Mahlzeiten vor, die du Montag bis Donnerstag als Mittagessen parat hast. Für Freitage funktionieren Gerichte wunderbar, die du in grösseren Mengen vorgekocht und eingefroren hast.

Hier gehts zu meiner Kategorie Meal Prep. Du findest dort passende, einfache Rezepte und Wissenswertes rund ums Thema.

Hier habe ich ein paar echte Life Hacks, wie du mit dem veganen Lifestyle Geld sparst  – denn veganes Leben muss nicht teuer sein.

 

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Gute Vorsätze haben kein Verfallsdatum

Ich denke, wir sollten uns nicht auf ein bestimmtes Datum fixieren, um gute Gewohnheiten zu implementieren. Wir haben jeden Tag die Chance, uns Wünsche zu erfüllen und ein bewussteres Leben zu beginnen: Ohne Tierleid zu verursachen, ohne sinnlosen Konsum und mit mehr Selbstliebe.

 

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Lasse mir gerne einen Kommentar da:

Wie ist das bei dir? Hast du gute Vorsätze fürs neue Jahr gefasst? Und welche sind das?

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